Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert, überall fehlen Fachkräfte. Auch wir hier in Eschborn merken das. Insbesondere ErzieherInnen werden intensiv gesucht, aber auch z.B. dem Handwerk fehlt der Nachwuchs. Verstärkt wird das Problem in unserer Region noch durch die hohen Mieten. Welcher Azubi kann sich Wohnen hier leisten? ErzieherInnen wandern in das günstigere Umland ab.
Deshalb hat die SPD bereits schon mehrfach gefordert, bei Bauprojekten durch die GWE – dem gemeinnützigen Wohnungsunternehmen der Stadt Eschborn – einen höheren Anteil an geförderten Wohnraum zu schaffen.
Vergangenen Donnerstag wurde über das Wohnbauprojekt auf dem Grundstück der alten Feuerwehr in der Stadtverordnetensitzung abgestimmt. Hier wurde beschlossen, dass von den 60 dort entstehenden Wohnungen sollen 30 % bzw. 18 Wohnungen als geförderte Wohnungen bebaut werden. Und die Hälfte davon – also nur 9 Wohnungen – sind für Wohnungssuchende mit mittleren Einkommen gedacht.
Statt vermehrt geförderten Wohnraum zu schaffen, sollen nach dem Willen der Koalition 42 der 60 Wohnungen am freien Markt angeboten werden. Und der ist auch für viele mittlere Einkommen in Eschborn nicht mehr finanzierbar.
Dazu Ulrike Richter: „Unser Verständnis des städtischen Wohnbaus einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft ist ein anders. Nach unserer Auffassung sollten städtische Wohnungen denen zugutekommen, die trotz eines geregelten Einkommens auf den freien Mietmarkt kaum eine Chance haben: So wie junge EschbornerInnen am Anfang ihres Berufslebens, alleinerziehende Eltern, Handwerker und natürlich auch ErzieherInnen oder andere Berufstätige in den sozialen Berufen.
Eschborn hat keine Probleme eine Wohnraumförderung für solche Berufsgruppen zu finanzieren, aber Eschborn hat Probleme in vielen Bereichen qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Trotzdem will die Koalition lieber Geld mit den Wohnungen auf dem freien Markt verdienen, anstatt sich an dieser Stelle selbst und den wohnungssuchenden Eschbornern zu helfen.
Das mussten wir erfahren, als unser Appell an die Koalition, die Quote des für mittlere Einkommen geförderten Wohnraums zu erhöhen, auf eisiges Schweigen traf. Schade, dass diese Chance vertan wurde. “
„Schade ist hier auch, dass leider nicht mehr über das ursprünglich gedachte Konzept des integrativen und innovativen Wohnens gesprochen wird. Obwohl dieses Thema die Bürger dieser Stadt besonders interessiert. Es hat sich hierzu bereits eine Bürgerinitiative gegründet, deren Arbeit die SPD-Fraktion mit Freude zur Kenntnis genommen hat“, so Silke Kutscher
Trotz der Blockade der Koalition mehr geförderten Wohnraum zu schaffen und ein innovatives Wohnprojekt am Stadtpfad zu schaffen, wird die SPD-Fraktion auch in Zukunft immer weiter fordern, dass nicht nur Wohnraum entsteht, sondern das dieser auch denen zugutekommt, die mit ihren Einkommen kaum am freien Markt eine Chance auf ein Mietobjekt haben, aber ein wichtiger und nützlicher Bestandteil der Eschborner Gesellschaft sind.
Wir versprechen, dass wir weiterhin bei jedem Bauvorhaben dieses Ziel anzugehen.