Trotz der eigentlich besinnlichen Zeit scheint Herrn Bürgermeister Shaikh und seiner Koalition aus CDU, FWE und Grünen ein stark konfrontatives Thema sehr am Herzen zu liegen.
Um die Erweiterung der Obermayr-Schule am Rande des Eschborner Gewerbegebietes zu verhindern oder zumindest um Jahre zu verzögern, wurde kurz vor Weihnachten durch den Bürgermeister eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung einberufen. Und dies obwohl seit Monaten viele Schüler der Obermayr-Schule in Containern unterrichtet werden müssen. Der seit Jahren geplanter Anbau sollte nun Abhilfe schaffen. Die Stadt Schwalbach, auf deren Gemarkung sich die Schule befindet, hat die Änderung des entsprechenden Bebauungsplans bereits im November letzten Jahres beschlossen und im Januar dieses Jahres veröffentlicht.
Dazu Bernhard Veeck: „Integraler Bestandteil der Bebauungsplanänderung für die Erweiterung der Schule war ein Verkehrsgutachten, von dem die Stadt Eschborn auch seit Januar Kenntnis hat. Nach dem Inhalt des Gutachtens wird der Verkehr durch den Ausbau nicht derart verstärkt, dass das Projekt eine nicht hinnehmbare Auswirkung auf den Eschborner Verkehr hat. Bei zu dem erwartenden Mehrverkehr von täglich 200 PKW zu den aktuell täglichen 37.000 Ein- und Auspendlern ein zu erwartendes Ergebnis.“
Nach fast einem Jahr völligen Stillstandes ist dem Bürgermeister und seiner Regierung nun auf den letzten Drücker aufgefallen, dass die Planungen im Verkehrsgutachten wohl nicht mit der aktuellen politischen Meinung der Koalition zur Obermayr-Schule übereinstimmen. Statt sich in den letzten 10 Monaten gemeinsam mit der Nachbarstadt mit einem Blick auf das Wohl der Kinder bilateral abzustimmen, ob und wie die von der Koalition befürchtete Verkehrssituation abgemildert werden kann, wurde nun von Bürgermeister und Koalition eine teure und langwierige Klage vor dem Verwaltungsgericht beschlossen, um den Neubau – zumindest vorerst – zu verhindern. Denn leider gab es auch keinen Vorschlag des Bürgermeisters oder der Koalition, wie man die Verkehrssituation verändern kann.
Weiter Ulrike Richter: „Wir verstehen es nicht. Nicht nur dass die Koalition hier eine Entscheidung gegen die Kinder selbst trifft. Eschborn ist doch gerade die Stadt, die ihren Wohlstand den Gewerbetreibenden verdankt. Internationale Firmen haben hier schon ihren Sitz und immer neue attraktive Arbeitgeber kommen hinzu. Zuständig für das Wachstum ist die Abteilung Wirtschaftsförderung im Rathaus. Diese wirbt national und international mit den überzeugenden Standortvorteilen. Eine große Rolle spielt dabei die internationale Obermayr-Schule. Hier wird auch in Englisch unterrichtet, was für viele internationale Fach- und Führungskräfte mit Kindern einen Einsatz in Deutschland erst möglich und Eschborn als Standort besonders attraktiv erscheinen lässt.“
Abschließend Eva Sauter: „Der Ausbau der Schule wird sich damit um Jahre verzögern. Nicht nur Eschborner Eltern und Kinder, sondern auch die hier ankommenden internationalen Fachkräfte von SAP, SAMSUNG etc. werden durch diese Entscheidung gegen die Obermayr-Schule enttäuscht. Die SPD hat in der Sondersitzung klar für die Kinder auf der Obermayr-Schule Stellung bezogen, konnte sich aber gegen die aktuelle Regierung nicht durchsetzen.“