Nachruf: Die SPD Eschborn trauert um ihren langjährigen Parteifreund und Alt-Bürgermeister Hans-Georg Wehrheim

Hans-Georg Wehrheim – gern “HGW“ genannt - der Begründer des modernen Eschborn ist vor wenigen Tagen in seinem 90. Lebensjahr verstorben. Der Sozialdemokrat war eine der wichtigsten Persönlichkeiten Eschborns und hat die Stadt geprägt wie kein anderer Bürgermeister vor oder nach ihm.

18 Jahre lang war Hans-Georg Wehrheim Bürgermeister unserer Heimatstadt. Er hatte Anfang der 60er Jahren eine Vision für die Zukunft Eschborns als Stadt im Grünen. 50 Bebauungspläne, darunter so große Baugebiete wie Stadtpfad, Berliner Straße und das Hanseatenviertel mit einer großzügigen Begrünung, der Anpflanzung von Tausenden Bäumen und Sträuchern, der Anlage von Spazierwegen am Westerbach und dem Verzicht eines Baugebietes zwischen dem heutigen Baugebiet Weingärten und Eschborn zum Erhalt der Frischluftschneise vom Taunus zeugen von seiner Tatkraft, diese Vision zum Schutz von Naherholung und Umwelt umzusetzen.
Es war ihm – gerade bei den großen Entscheidungen – ein wichtiges Anliegen, dass diese breit getragen waren. Es war die Idee von HGW, die strategisch gute Lage Eschborns am Rande Frankfurts für eine weitsichtige Ansiedlung von Unternehmen zu nutzen und es gelang ihm, mit der Schaffung des Gewerbegebietes Süd ein Büro- und Handelszentrum zu entwickeln, das seinesgleichen im Rhein- Main-Gebiet sucht. Bis heute profitiert Eschborn von dieser Weichenstellung, denn die begründete den Reichtum der Stadt, die bis heute ein umfangreiches soziales, kulturelles und sportliches Angebot ermöglicht.
Gleichzeitig kümmerte er sich darum, dass sich die Bürgerinnen und Bürger über eine gute Infrastruktur freuen konnten: Rathaus und Stadthalle, Schwimmbad, Kitas und u. a. die Grundschule Südwest, aber auch die weitsichtige Entscheidung, Umgehungsstraßen um Eschborn herumzuführen – all´ dies waren Entscheidungen, die bis heute nachwirken.
Er hat den freiwilligen Zusammenschluss von Eschborn und Niederhöchstadt als „Stadt am Westerbach“ maßgeblich geprägt. Und er hat frühzeitig erkannt, dass Wachstum nicht alles ist – der von ihm abgeschlossene Grenzänderungsvertrag, der festschreibt, dass in Niederhöchstadt keine Hochhäuser errichtet werden dürfen, damit die Sicht auf den Taunus erhalten bleibt – zeugt davon.
Hans Georg war ein langes und erfülltes Leben vergönnt. Trotzdem sind wir sind traurig, dass er jetzt nicht mehr bei uns ist. Unser tiefes Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau Marlies, den Kindern und Enkelkindern, die seinen 90. jetzt nicht mehr mit ihm feiern können, denn das hätte sicher allen gefallen
Hans-Georg Wehrheim hinterlässt nun ein – vielfach ausgezeichnetes – Lebenswerk, geprägt von Ideenreichtum und Schaffenskraft, das wir bewundern und auf das wir auch ein wenig stolz sind. Wir verlieren einen Genossen, dem wir Eschborner Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen viel zu verdanken haben. Eschborn verliert einen Alt-Bürgermeister, dessen Gestaltungswille, Tatkraft und Integrität vorbildlich war.
Dies sieht die Eschborner Bürgerschaft gewiss auch so – über Hans Georg Wehrheim wurde bis zuletzt mit Respekt und Anerkennung gesprochen. Deshalb glauben wir dass es auch im Sinne der Bürgerschaft ist, ihn über den Tod hinaus zu ehren. Wir möchten deshalb unseren Vorschlag, die geplante neue Stadthalle mit seinem Namen zu verbinden, erneuern.
Wir werden uns stets in Dankbarkeit an Hans-Georg Wehrheim als unserem Eschborner Visionär erinnern.