Fakten versus 70 Millionen Träume

In den letzten 2 Stadtspiegeln erklärten sowohl unser Kooperationspartner FDP sowie die CDU, dass Sie willens sind, sofort 70 Millionen Euro in die Süd-Ost-Umgehung zu stecken. Beide Fraktionen erträumen sich eine essentielle Verkehrsentlastung für Eschborn. Träumen ist ja erlaubt, aber wie sehen die Fakten aus?

Bereits seit Jahren wurde uns Stadtverordneten von jedem mit dem Projekt Süd-Ost-Umgehung befassten Verkehrsplaner laufend wiederkehrend erklärt, dass sich der Eschborner Stau ohne den Umbau des Nord-West-Kreuzes nur um circa 400 Meter verschiebt, also für 70 Millionen Euro "schneller zum Stau". Da waren sich die Planer mal einig. 
Laut hessischem Verkehrsministerium beginnt die Neugestaltung des Nord-West-Kreuzes nicht vor 2030. Der Umbau dauert dann circa 2 bis 4 Jahre. Ergo mit einer Fertigstellung ist in circa 15 bis 20 Jahren zu rechnen. Und wenn man fast 2 Jahrzehnte vor dem Umbau des Nord-West-Kreuzes die Süd-Ost-Umgehung umsetzt, wie es CDU und FDP wollen, weiß man heute noch nicht, wie sich der Verkehrsfluss verändert, wenn das Nord-West-Kreuz erst umgebaut ist. 
Das alles heißt, die Süd-Ost-Umgehung macht ohne den Umbau des Nord-West-Kreuzes keinen Sinn, also bewirken wir für die nächsten 20 Jahre mit diesem 70 Millionen-Euro-Projekt nichts. 
Die SPD träumt nicht von Luftschlössern, sie steht auf faktenbegründeter Politik und wir sagen daher: Erst wenn das Nord-West-Kreuz umgebaut ist und wir die Ergebnisse des Umbaus betrachten, dann entscheiden wir, ob wir wirklich 70.000.000 Euro Steuergelder in das Projekt Süd-Ost-Umgehung stecken.